Häufige Fragen zum Thema systemische Aufstellung - Familienstellen

Ich habe einen Fragekatalog zu der systemischen Aufstellungsarbeit/ Familienstellen zusammengestellt, der die häufigsten Fragen beantwortet. Sollten sie weitere Fragen haben, schreiben sie mir gerne eine E-Mail.

Was sind systemische Familienaufstellungen?

Aufstellungsarbeit oder „Aufstellung“ ist ein Sammelbegriff für Methoden, bei denen die Mitglieder eines Systems (Familie, Organisation, Unternehmen) einzeln positioniert (= aufgestellt) und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dadurch können Zusammenhänge innerhalb des Systems visualisiert und wiederkehrende Muster und Beziehungskonstellationen transparent gemacht werden. Dies geschieht u.a. durch Perspektivenwechsel und über die Art und Weise, wie die Beteiligten räumlich und in Beziehung zu den anderen Mitgliedern positioniert sind. Es ist das wissenschaftlich schwer erklärbare Phänomen der Stellvertreterwahrnehmung. Bei der systemischen Aufstellung in der Gruppe unterscheiden wir zwischen Teilnehmern, die ein persönliches Anliegen haben (auch Aufstellende oder Klienten genannt) und Teilnehmern, die sich als Stellvertreter (auch Repräsentanten genannt) zur Verfügung stellen

In einer Familienaufstellung entsteht eine Art Energiefeld, welches Personen auf geistiger Ebene so verbindet, dass sie etwas spüren und wissen ohne es rational erklären zu können.
Ein sehr spannendes Thema, wer sich damit näher auseinandersetzen möchte, wird unter dem Begriff „Morphogenetisches Feld“ oder „kollektives Unterbewusstsein“ Informationen finden.

Wer sich in einer Aufstellung als Stellvertreter zur Verfügung stellt, nimmt etwas wahr, spürt es innerlich oder weiß auf einmal etwas, das nicht von ihm selber kommt und nicht zu ihm selbst gehört. Es gehört vielmehr zu der Person, die er/sie gerade vertritt. Das heißt, die Stellvertreter erleben oft an ihren Plätzen intensive Gefühle und starke körperliche Empfindungen. Diese Gefühle und Empfindungen haben eine erstaunliche Entsprechung zu der Lebenssituation des Aufstellenden oder der zu seinem Lebenskreis gehörenden Personen, und zwar ohne entsprechende Vorabinformation für die Stellvertreter.

Systemische Aufstellungen können in Gruppen oder in Einzelaufstellungen gemacht werden.

Wie funktioniert eine Familienaufstellung in der Gruppe?

Bei der Familienaufstellung in der Gruppe stehen uns andere Personen als Repräsentanten zur Verfügung. Der Aufstellende sucht sich für sein Anliegen eine Person aus der Gruppe aus, die dann stellvertretend für eine bestimmte Person aus seinem Familiensystem, oder aus seinem beruflichen Kontext, oder für ein Symptom oder ein Gefühl, o. ä. steht.
Alle ausgewählten Stellvertreter bekommen von dem Aufstellenden einen Platz im Raum zugewiesen. Auf dieser Position werden die Stellvertreter Gefühle und Gedanken entwickeln oder Körpersymptome wahrnehmen, welche denjenigen der repräsentierten Personen aus dem Familiensystem des Aufstellenden entsprechen. Die jeweiligen Repräsentanten schlüpfen in die Position der Person, die sie verkörpern. Sie werden von der Aufstellungsleitung nach ihren Wahrnehmungen befragt und können aus ihrer Perspektive frei äußern, was in ihnen vorgeht, zum Beispiel: „die Person links neben mir ist mir viel zu nah“ oder „Person X versperrt mir den Blick auf Person Y“ etc. Auch gibt es Positionen in welcher die Repräsentanten momentan gar nichts fühlen oder wahrnehmen, das gehört genauso zur Rolle dieser Person. Durch dieses erste Bild und die Erstbefragung durch die Leitung, ergib sich daraus schon wertvolle Erkenntnisse für den Klienten, der seine Thematik aufgestellt hat. Interessant ist es, dass die Stellvertreter oftmals Dinge wissen und wahrnehmen, die sie als ursprünglich neutrale Teilnehmer gar nicht wissen können, z.B. sie spüren, dass jemand fehlt oder andere Mitglieder eine Beziehung zueinander haben. Sie fühlen genau so, wie die Person von welcher sie die Rolle übernommen haben und verhalten sich verblüffend ähnlich. Eine Aufstellung visualisiert und verdeutlicht das, was wir ohnehin schon ahnen oder wissen, ohne dass uns dies vorher vielleicht bewusst klar war.
Ein anderer Erklärungsansatz, wie Aufstellungen funktionieren, liefert die Neurobiologie. Wir verfügen über Spiegelneuronen, was uns zu mitfühlenden Wesen macht. Wir spüren, wie es anderen Menschen geht. Schon als Kinder können wir Signale unserer Eltern auffangen, auch Signale, dass sie über etwas traurig oder entsetzt sind. Dies speichern wir ab und lassen uns davon beeinflussen. Durch eine Aufstellung können wir dieses abgespeicherte, aber aus dem aktiven Bewusstsein verdrängte Wissen wieder ans Licht bringen.

Soll ich lieber eine Einzelaufstellung machen oder eine Familienaufstellung in der Gruppe?

Die Bedürfnisse jedes Klienten sind unterschiedlich und anhand eines Vorgespräches wird entschieden, wie er sein Anliegen aufstellen will. Gerade bei heiklen und intimen Themen, zu denen man sich ungern anderen gegenüber öffnet und diese lieber vertraulich bearbeiten will, eignet sich die Einzelaufstellung sehr gut! Ebenso die flexiblere Terminmöglichkeit nicht zu vergessen!

Vielen Personen ist es auch wichtig, erst im persönlichen Kontakt zur Aufstellungsleitung Vertrauen aufzubauen und die Aufstellungsarbeit kennen zu lernen. Die Ungewissheit, was da in der Gruppe auf ihn zukommen mag, die Frage, ob die Situation für ihn emotional zu nahe sein wird, Angst vor Ablehnung durch die Gruppe oder einfach die Unbekannte, können für eine Gruppenaufstellung hemmend sein. Anderseits kann das gemeinsame Erleben „Ich habe mich in meiner Not offen gezeigt, und die anderen haben mich so angenommen „sehr heilsam sein. Vielleicht habe Sie auch schon eine Aufstellung gemacht und es tauchen später noch Zusammenhänge auf, die im kleineren Rahmen angeschaut werden können, was wiederum für eine Einzelaufstellung spricht. Je grösser und komplexer die Zusammenhänge des Anliegens verborgen sind, desto besser eignet sich eine Gruppenaufstellung. Wer noch gar nie eine Aufstellungsarbeit in einer Gruppe gemacht hat, empfehle ich immer zuerst als Stellvertreter diese wertvolle Arbeit kennen zu lernen.

Sind Sie sich unsicher, was für Sie die richtige Aufstellungsarbeit ist? Nehmen Sie mit mir Kontakt auf und gerne klären wir gemeinsam Ihre Bedürfnisse.

Grenzen der Einzelarbeit

Die Seele ist überraschend flexibel. Es gibt kaum Grenzen der Einzelarbeit, was die Wirksamkeit für das jeweilige Thema angeht. Aus den vielen Erfahrungen meiner Klienten, kann ich nur bestätigen, dass eine Einzelaufstellung genauso wirkungsvoll und tiefgehend sein kann, wie eine Familienaufstellung in der Gruppe.

Wenn Sie allerdings eine Teilnahme in der Gruppe ermöglichen können, empfehle ich, dies mindestens einmal wahrzunehmen, das ist eine besondere Erfahrung, die über die Lösung des eigenen Themas hinausreicht und eher noch intensiver wahrgenommen wird.

Brauche ich ein klares Anliegen, um eine Familienaufstellung zu machen?

Ja. Manchmal ist das Anliegen vielleicht noch etwas unklar, aber ein gutes Vorabgespräch bringt die nötige Klärung.

Es lohnt sich oft, anhand des Herausarbeitens einer Frage die inneren Gefühle auf einen Punkt auszurichten und so schon teilweise zu klären, doch manche Probleme lassen sich gar nicht richtig fassen. Auch mit solchen unklar erscheinenden Anliegen kann man arbeiten.

Was muss ich über meine Herkunftsfamilie alles wissen?

Für die gute Vorbereitung auf eine Familienaufstellung ist es nützlich, sich mit seiner Familiengeschichte zu beschäftigen und Fakten & Daten zu sammeln. Aus diesem Grund erhalten Sie vor einer Familienaufstellung bei mir einen Anamnese-Fragebogen, damit ich nachher ein Genogramm für Sie erstellen kann. Ein wenig Ahnenforschung zu betreiben ist nicht nur spannend, sondern zeigt auf, wer alles zum Familienverband gehört, und gibt Auskunft über deren Schicksal. Ansprechpartner sind alle noch lebenden Personen, die Eltern, Großeltern, Onkel, Tanten, Geschwister und auch Freunde der Familie. Geschehnisse in der Familie haben eine große Wirkungskraft, die über Generationen hinweg sichtbar gemacht werden können. Wichtig sind jene Themen zu erforschen, die zu Verstrickungen innerhalb des Systems führten. Dies kann ein früher Tod, Fehl- oder Totgeburt, Tod im Kindbett, Behinderung, körperliche und psychische Erkrankungen, Selbstmord, Gesetzesverstösse und Verbrechen oder Kriegstraumata sein. Auch Themen wie die Nationalitäten, Auswanderung oder Vertreibung aus der Heimat, Adoption, uneheliche Kinder oder Pflegekinder gehören zur Ursprungsfamilie und entfalten darin ihre Dynamik.

Mit unserer Familie sind wir unabänderlich verbunden. Selbst wenn wir entscheiden, nichts mehr von diesem System wissen zu wollen, bleibt es auf ewig in uns verankert. Diese Verbundenheit beeinflusst unsere Wahrnehmung und unser Handeln. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit kann man ausblenden, aber es findet immer wieder durch das Unterbewusstsein Einlass in unsere Beziehungen, unsere Gesundheit und ist Richtungsweiser für unseren Lebensweg. Ereignisse unserer Herkunftsfamilie können unser Handeln beeinflussen. Es können Verstrickungen entstehen, die bewirken, dass wir uns selbst nicht erlauben, glücklich zu sein. Vielleicht wurde jemand aus unserer Herkunfts-familie ausgegrenzt, schwer krank, hatte einen Unfall oder kam unter tragischen Umständen ums Leben. Unbewusst nehmen die Geschichten unserer Vorfahren Einfluss auf unsere Biographie. Eine ganz besondere Rolle spielen in diesem Geflecht die Eltern. Es kommt nicht selten vor, dass sich ein Kind, selbst dann, wenn es längst erwachsen geworden ist, einem Elternteil so sehr verpflichtet fühlt, dass es nicht in der Lage ist, eine eigene Partnerschaft einzugehen oder das Gefühl hat, nicht frei und gelassen fühlt. Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Familie gibt uns die Möglichkeit, systemische Verstrickungen zu erkennen, zu benennen und zeigt Wege auf, damit umzugehen.

In einer Therapiegruppe mit 10 bis 15 Personen fühle ich mich sehr gehemmt, kann ich da überhaupt zu einem Ergebnis kommen?

Die Arbeit des Familienstellens lebt von der Gruppe, um über Stellvertreter die Familie darstellen zu können. Die Gruppe dient also immer dem einzelnen Klienten, der seine Familie aufstellt.

Die Atmosphäre ist sehr respekt- und vertrauensvoll und sehr achtsam im Umgang mit jedem einzelnen Teilnehmer. Es handelt sich um einen geschützten Rahmen und sselbstverständlich gilt für alle Teilnehmer Schweigepflicht und einen behutsamen Umgang ohne persönliche Wertung und hohe Achtung der einzelnen Schicksale.

Kann ich eine Familienaufstellung allein machen, oder muss ich jemand aus meinem Familiensystem mitbringen?

Sie können Ihr Anliegen definitiv für sich allein klären! Es ist nicht nötig jemanden aus Ihrem Familiensystem mitzubringen und oft ist dies auch nicht unbedingt sinnvoll! In erster Linie geht es ja um Sie selbst, denn Sie möchten etwas für sich klären bzw. Ballast loslassen.

Kann ich meinen Partner oder ein anderes Mitglied aus der Familie zur Familienaufstellung mitbringen?

Wichtig ist das Einverständnis beider Personen, gemeinsam die Aufstellung erleben zu wollen.

Außerdem sollten Sie wissen, dass sich in der Aufstellung etwas zeigen kann, dass Sie doch lieber für sich behalten hätten. Immer wieder besuchen Paare gemeinsam eine Aufstellungsgruppe, um zum Beispiel ein Anliegen der Paarbeziehung zu lösen. Dann beginnt einer mit der Aufstellung des Gegenwartssystems (Mann, Frau und vorhandene Kinder), und der andere nimmt danach Veränderungen vor.

Meist führt der Prozess bald in die Herkunftsfamilie der Beteiligten, und so wird dort weiter geschaut.

Kann man auch Verstorbene aufstellen? Auch wenn ich sie gar nicht gekannt habe?

Ja. Die Wirkung des Schicksals von verstorbenen Personen kann unter Umständen sehr groß sein, auch wenn ich die Person nie lebend kennengelernt habe.

Kann jeder Stellvertreter sein oder brauche ich als Stellvertreter bestimmte Fähigkeiten?

Wichtig ist es, offen zu sein, für das was sich emotional zeigt, und das auch so zu wieder zu geben, bewertungsfrei und respektvoll. Geistige Gesundheit ist Voraussetzung!

Ich möchte das Familienstellen zunächst mal aus „sicherer Entfernung“ beobachten

Der Beobachterstatus ermöglicht Ihnen, die Gruppenarbeit gut kennen zu lernen, ohne selbst aufzustellen. Wenn Sie wollen, können Sie dabei als sogenannter Stellvertreter in Familienaufstellungen mitwirken, was aber keine Pflicht ist. Wer sich von den Schicksalen der anderen Teilnehmer berühren lässt, der erlebt, wie eigene Themen in der Seele aktiviert werden und neue Lösungswege leichter in den Blick kommen. Oft entwickelt sich so das Bedürfnis und der Mut, selbst seine Familie aufzustellen.

Gibt es Einschränkungen beim Aufstellen?

Familienaufstellungen sind nicht möglich bei eingeschränkter geistiger Klarheit, psychiatrischen Erkrankungen, Drogen oder Alkoholkonsum, Einnahme von bewusstseinsverändernden oder stark dämpfenden Medikamenten.

Für psychisch oder physisch sehr instabile Personen kann es angeraten sein, zuerst für eigene Stabilisierung zu sorgen. Im Zweifel sprechen Sie einfach vorher mit der Aufstellungsleiterin. Familienaufstellung kann unterstützend und begleitend eingesetzt werden, ersetzt jedoch keine ärztliche Therapie.

Kann das Aufstellen als Stellvertreter für mich gefährlich sein bzw. komme ich aus meiner Stellvertreterrolle wieder raus?

Meist ist das Heraustreten aus einer Stellvertreter Rolle völlig einfach und unspektakulär.

In seltenen Fällen, wenn es vielleicht keine Auflösung am Ende der Aufstellung gab, kann es auch mal zu zeitlicher Verzögerung kommen. Hierbei helfen Rituale um seine Stellvertreterrolle wieder wirkungsvoll zurückzugeben. Manchmal kann dieser Hinweis aber auch mit Ähnlichkeiten bzw. Resonanz in Ihrem eigenen System zu tun haben. Die positiven Aspekte des Stellvertreter-Seins werden im Gegensatz dazu von vielen geschildert. Es gibt Menschen, die selber nie für sich aufgestellt haben und einfach durch das in Rollen stehen ein sich vertiefendes Verständnis für verschiedene Lebenssituationen spüren bzw. Personen, die auch nach eigenen Aufstellungen immer wieder gerne als Stellvertreter kommen.

Nach jeder Aufstellung wird achtsam in der Runde abgefragt, ob noch Unsicherheiten sind und wenn ja, individuell betreut, damit es allen Teilnehmer gut geht.

Wie schnell kann so eine Aufstellung wirken?

Von dem Lösungsbild der Aufstellung bis zur Entfaltung des natürlichen Selbstheilungsprozesses braucht es unterschiedlich Zeit. Das kann bei einem Teilnehmer sehr schnell gehen, bei dem anderen dauert es etwas länger. Es gibt keine Zeitprognosen, jeder hat sein eigenes Tempo!

Ich habe einen fünfjährigen Sohn, der seltsame Verhaltensweisen zeigt. Kann er selber schon aufstellen?

Nein, bei Kindern in diesem Alter (meist bis 12 oder 14 Jahren) arbeite ich in der Regel über die Eltern. Ein Elternteil (oder beide) stellt die Familie auf, und wir suchen nach den verborgenen Verstrickungen. Eltern können für ihre Kinder ohne deren Beisein und deren Einwilligung nach meiner Auffassung bis ca. Eintritt der Pubertät aufstellen. Danach gilt es, angemessen darauf Rücksicht zu nehmen, dass sie als beginnende Erwachsene nun selbst ihr Schicksal in der Hand haben.

Für andere Personen ohne zwingende Notwendigkeit und ohne ausdrückliches Einverständnis aufzustellen, ist für mich ein grober Übergriff in die Intimsphäre!

Kann es sein, dass sich mein Zustand durch eine Aufstellung verschlechtert?

Ähnlich wie z. B. auch bei der Homöopathie, kann es hin und wieder zu einer sogenannten „Erstverschlimmerung“ kommen. Diese ist aber eher als ein Zeichen, das etwas in Bewegung kommt zu bewerten, und in der Regel nicht bedrohlich. Vielleicht muss ein Aspekt des Themas noch einmal angeschaut werden, vielleicht kommt auch ein dahinter liegendes Problem zum Vorschein. Das Thema rückt noch einmal stark in den Blick, so dass sich die Energien auch entsprechend daraufhin bündeln können, um ein neues besseres Gleichgewicht zu finden. Gewöhnlich wird sich in den Tagen und Wochen darauf ein neuer Zustand etablieren, der z.B. mit mehr Kraft, mehr Konzentration, mehr tiefen Gefühlen und auch Freude, mehr Klarheit einhergehen kann.

 

Kann nur eine einzige Aufstellung das ganze Leben verändern?

Eine Aufstellung ist definitiv eine wunderbare Methode Klarheit in Verstrickungen und Hindernisse zu bringen. Neue Lösungswege zu entdecken und alte Baustellen aufzuräumen sowie überholte Konditionierungen und Verhaltensmuster umzuwandeln. Je nach Thema, Verstrickung und Prozess reicht eine Aufstellung allein nicht, um eine bleibende Veränderung zu erreichen!

Wie steht es mit der Nachbetreuung?

Das Bild der Lösung, mit dem die Aufstellung meist endet, braucht zu seiner Entfaltung in der Seele eine gewisse Zeit. Das können ein paar Wochen oder mehrere Monate sein. Je schwerer die Verstrickung, umso so tiefer die lösenden Bewegungen der Seele. Es kommt also zu einem natürlichen Selbstheilungsprozess, dem man Vertrauen schenken und den man daher nicht stören sollte. Der Klient weiß in der Regel am besten, ob er weitere Hilfe braucht. Manchmal empfehle ich aber auch zusätzliche therapeutische Schritte, wenn die Notwendigkeit dazu besteht. Grundsätzlich bin ich für die Klienten immer erreichbar per Telefon, E-Mail oder im direkten Gespräch.

Die Nachbetreuung ist also nichts von mir Verordnetes. Der Klient entscheidet zu jeder Zeit, was er oder sie will und braucht. Ich stehe zur Verfügung, wenn eine Begleitung mit neuen Impulsen zur Klärung gewünscht wird oder der nächste Schritt in seinem Prozess ansteht.

Was ist, wenn in der Gruppe Menschen sind, die mich kennen, vor denen ich aber mein Anliegen nicht ausbreiten möchte?

Diese Situation gibt es relativ selten. Sollte es aber doch zu dieser Problematik kommen, verlässt die betreffende Person während der Aufstellung des Klienten den Raum. Die Unbefangenheit und das Vertrauen des Klienten haben hier eindeutig Vorrang.

Kann ich anderen Menschen von meiner Aufstellung erzählen?

Das ist ganz individuell und gibt es keine klare Richtlinie. Eine gute Orientierung ist die Frage, was ich mir selber davon verspreche und ob es für mich und das Gesamtsystem eher stabilisierend und klärend wirken könnte oder nicht. Bestärkt Sie das in Ihrer neuen Erkenntnis nach der Aufstellung oder lässt Sie das eher schwanken? Haben Sie Zweifel, lohnt es sich zu warten bis die Zeit reif ist um das Erlebte nach außen zu tragen. Oft reicht es schon das Lösungsbild/ bzw. die neuen Erkenntnisse für sich selbst aufzuschreiben. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, es gibt Ihnen dazu die für Sie richtige Antwort.

In welchem zeitlichen Abstand kann/darf eine nächste Aufstellung folgen?

Dazu gibt es keine festen Regeln. Hören Sie auf Ihr Gefühl und halten Sie Rücksprache mit mir als Aufstellungsleiterin.

Warum macht es Sinn den ganzen Seminartag dabei zu sein?

Eine Gruppe stellt immer einen lebendigen Prozess dar, bis alle gut zueinander gefunden haben und ein gemeinsames unterstützendes Energiefeld aufgebaut ist. Gemeinsam zu starten und den Tag zusammen wieder beenden, ist für alle Teilnehmer ein achtsamer Ablauf. Weiterhin nimmt man viel mehr an Einsichten und Erfahrungen mit, wenn man am Schicksal anderer besonders durch die Stellvertreterrolle Anteil nimmt. Dies fördert auch den eigenen Heilungsprozess. Dennoch werden auch die persönliche Verfassungen und die Kräfte jedes Einzelnen berücksichtigt und geachtet.

Da das persönliche Anliegen oftmals komplexer ist, als es zunächst erscheint, arbeite ich gern mit Teilaufstellungen, um dem Klienten genügend Zeit für den geistigen Prozess zu geben.